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Burg Reifenstein liegt auf einem felsigen Burghügel im Wipptal in der Gemeinde Freienfeld bei Sterzing in Südtirol

Im malerischen Wipptal, südwestlich von Sterzing, thront die imposante Burg Reifenstein auf einem majestätischen Felsenhügel.

Die Geschichte der Burg Reifenstein

Die Geschichte der Burg Reifenstein reicht bis ins Jahr 1110 zurück, als sie den Brixner Ministerialen von Stilfes-Reifenstein-Welsberg als Lehen übergeben wurde. Nach dem Aussterben dieser Familie im Jahr 1189/90 übernahmen die Trautson die Burg. Im Jahr 1470 verkaufte Herzog Sigmund von Österreich-Tirol das Lehen an den Deutschen Ritterorden. Die Burg blieb bis zur Auflösung des Ordens im Jahr 1813 in ihrem Besitz und wurde während dieser Zeit weiter ausgebaut und militärisch verstärkt. Dank ihrer uneinnehmbaren Lage und ihrer robusten Bauweise wurde die Burg Reifenstein in ihrer Geschichte niemals erobert oder zerstört und gilt daher heute als die am besten erhaltene Burganlage Südtirols.

Im Jahr 1813 wurde die Burg als Entschädigung für das von der gräflichen Innsbrucker Linie des Hauses Thurn und Taxis im Königreich Bayern besessene Postregal übertragen. Diese Linie war von 1729 bis 1868 auf Schloss Neuhaus an der Donau ansässig und betrieb bis 1769 die Tiroler Post. Seitdem befindet sich die Burg Reifenstein bis heute in ihrem Besitz.

Anlage

Im Jahr 1110 begann der erste Bau der Burg Reifenstein. Ein mächtiger viereckiger Turm wurde errichtet und mit einer umlaufenden Ringmauer versehen. Die Vorburg diente als Schutz für den Zugang zum Haupthof, wobei das Tor durch ein Fallgitter gesichert wurde. Mit dem Aufkommen großer Schlösser zu Beginn des 16. Jahrhunderts änderte sich auch das Erscheinungsbild der Burg. Anstelle des Donjons, der als Wohn- und Verteidigungsturm diente, wurde nun ein Palas um diesen Turm herum errichtet. Dank ihrer erhöhten Lage war es nicht erforderlich, eine Motte zu errichten.

Im Inneren des Palas befinden sich verschiedene Räumlichkeiten aus dem Mittelalter, darunter hölzerne Schlafverschläge, eine Badestube, die Burgküche, ein Raum mit spätgotischem Holzvertäfelung sowie der sogenannte Grüne Saal mit spätgotischen Ranken-Wandmalereien und einem kunstvoll geschnitzten Kapellengitter. Auf dem Burghügel befindet sich auch die kleine Kirche St. Zeno, und direkt darunter wurden im Jahr 1996 bajuwarische Baumsärge aus dem 4. bis 8. Jahrhundert n. Chr. entdeckt.

Die Burg Reifenstein hat im Laufe der Jahrhunderte eine faszinierende Geschichte erlebt und ist Zeugnis für die architektonischen Veränderungen und die Lebensweise der damaligen Zeit. Ihre beeindruckende Lage und ihre gut erhaltene Bausubstanz machen sie zu einem bemerkenswerten kulturellen und historischen Schatz.